Chronik des SPD Ortsvereines Burgkunstadt.

Der SPD Ortsverein Burgkunstadt besteht seit mehr als 100 Jahren. Anlass genug, eine kleine Rückschau zu halten und einige Ereignisse aus dem Vereinsgeschehen in Erinnerung zu rufen. dies ist natürlich nicht einfach, denn was kann man über die Ursprünge und Entwicklung sagen, wenn Urkunden und Schriftgut aus früherer Zeit nur spärlich vorhanden sind. Fest steht, das die Geschichte der Sozialdemokratie in Burgkunstadt im August 1898 begann.

Das Ende des Bismarkschen Sozialistengesetzes im Jahre 1890, die Gründung der Sozialdemokratischen Partei Deutschland in Halle, und sicher auch die Aktivitäten der Sozialdemokraten in Schney führten dazu, das am 08.August 1898 in einem Schoppen hinter der Gastwirtschaft Hans Müll, Burgkunstadt Bahnofstraße, ein Ortsverein gegründet wurde. Eine eidestattliche Erklärung, die Gründungsmitglied Georg Geißler am 26. August 1971 abgab, un die vom Notar Ludwig Rotkäppel, Weismain, beglaubigt wurde gibt uns Auskunft über Zeitpunkt, Ort und die Gründungsmitglieder. Gründungsmitglieder waren 1898: Georg Geißler, Johann Böhmer, Franz Gleißner, Hans Kolles, Nikolaus Pfadenhauer, Johann Rauh, Johann Schirmer, Johann Schwarz, Hans Söll und Emanuel Süßengut.

Als erster Vorsitzender wurde damals Johann Böhmer gewählt. Aus einer Meldung vom 02.Februar 1905 an das kgl. Bezirksamt in Lichtenfels geht hervor, daß die Vorstandschaft des Ortsvereins 1905 aus folgenden Herren bestand:

  • Erster Vorsitzender Johann Schirmer
  • Zweiter Vorsitzender Hans Kolles
  • Kassier Georg Schwarz
  • Schriftführer Nikolaus Pfadenhauer

Im Verzeichnis der Politischen Vereine vom Magistrat der Stadt Burgkunstadt am 02. Dezember 1919 herausgegeben erscheint der nächste Hinweis auf unseren Ortsverein und seiner Vorstandschaft:

  • Erster Vorsitzender Johann Böhmer
  • Zweiter Vorsitzender Fritz Stirnweiß
  • Kassier Fritz Stirnweiß
  • Schriftführer Valentin Rehm

In der Zeit von 1900 - 1930 konnte der Verein viele Aktivitäten entwickeln. Die Gründung des Konsumvereins, des Arbeitergesangvereins und der Gewerkschaft sind besonders zu erwähnen Als 1933 Die NSDAP die Macht übernahm, wurden auch in Burgkunstadt die "sozialistischen Vereine" verboten. Die Sozialdemokraten in Burgkunstadt mussten ein zweites Mal in der Geschichte ihres Ortsvereins in die Illegalität gehen.

Wegen Ihrer Treue zu SPD wurden Ludwig Dietzel, Hans Vonberg und Karl Kauper verhaftet und in das Konzentrationslager Dachau gebracht.

Die damalige Vereinsfahne ist seit dieser Zeit veschwunden. Als der zweite Weltkrieg beendet war, begann in Burgkunstadt der Wiederaufbau des SPD- Ortsvereins. 1946 bestand die Vorstandschaft aus folgenden Herren:

  • Erste Vorsitzender Georg Räthlein
  • Zweiter Vorsitzender Georg Birk
  • Kassier Johann Böhmer
  • Schriftführer Johann Schubert

Bei der ersten freien Wahl 1946 wurden die Genossen Ludwig Dietzel, Hans Vonberg und Karl Kauper in den Stadtrat gewählt.

Als erste Vorsitzende waren ab 1948 tätig:

  • Bertold Meusel 1948 -1950
  • Emil Limmer 1950 -1955
  • Georg Oppel 1955-1956
  • Eduard Neumann 1956 -1960
  • Franz Jetschina 1960 -1961
  • Rudi Malzahn 1961 -1996
  • Wolfgang Sievert 1996-
  • Hans Peter Marx -2007
  • Ulrike Koch 2007 -2008
  • Hans Peter Marx 2008- 2017
  • Sonja Berger 2017 - heute

Zweite Vorsitzende waren: Georg Oppel, Simon Bornschlegel, Willi Wessel , Josef Fehn, Rudi Malzahn, Paul Schwarz, Walther Pühlhorn, Adam Betz, Erwin Albert, Erika Wich, Petra Häußinger, Fred Schwemmlein, Dieter Schmiedel, Hans Peter Marx, Sylvia Neckermann, Sabine Heppner.

Schriftführer waren: Ludwig Dietzel, Rudolf Groß, Emil Limmer , Berthold Meusel, Karl Bär, Rudi Malzahn, Elmar Bergmann, Ludwig Wendel, Ingetraut Betz, Claudia Allmich, Sonja Berger.

Kassier waren: Fritz Stirnweiß, Wilhelm Wessel jun., Erwin Albert, Dieter Hasenkämper, Thomas Hasenkämper, Thomas Kräling

Allen diesen Genossen die sich mit großen Engagemet für unseren Ortsverein und die Belange der Sozialdemokratischen Partei Deutschland eingesetzt haben, sei an dieser Stelle recht herzlich gedankt.

Es ist sicher angebracht, den Genossen Rudi Malzahn besonders hervorzuheben. 35 (!) Jahre hat er den Ortsverein Burgkunstadt geführt. Wieviel Zeit er dafür geopfert hat, weiß nur er und seine Frau Brigitte. Manche Freude konnte er erleben, aber auch etliche Entäuschungen musste er verkraften. Dafür ein Herzliches "DANKE SCHÖN".

Ein Höhepunkt in der Geschichte der Burgkunstadter Sozialdemokratie war das Unterbezirkstreffen, verbunden mit der Fahnenweihe des Ortsvereines am 18. Juli 1965. Die Festansprache hielt der regierende Bürgermeister von Berlin und 1. Vorsitzender der SPD

WILLY BRANDT.

Der erste Fahnenträger der neuen Ortsvereinsfahne, die durch Spenden der Mitglieder angeschafft wurde, war unser verdientes Mitglied Adam Böhmer. MdL Nikolaus Stamm schrieb damals unserem Ortsvereinsvorsitzenden: "Willy Brandt sagte mir, dass dieser Sonntag in Burgkunstadt ein schöner Tag war, an den er gerne zurückdenkt." Er hat sich vor allen Dingen über den guten Empfang seitens der Befölkerung und er Festteilnehmer gefreut.

Am 21. Juli 1973 feierte der Ortsverein das 75jährige Gründungsfest in der Stadthalle Burgkunstadt und am 17. September 1977 den auserordenlichen Bezirksparteitag. Bei beiden Veranstaltungen hielt Bundesjustzminister Dr. Hans Jochen Vogel die Festansprache, Weitere prominente Sozialdemokraten die unseren Ortsverein besuchten waren:

Herbert Wehner, Käthe Strobel, Dieter Haak, Professor Ehrenberg, Carlo Schmidt, Wenzel Jacksch, Karl Herold, Nikolaus Stamm, Renate Schmidt, Franz Maget, Franz Müntefehring

Ein Meilenstein in der Geschichte des Ortsvereins war der 16. Mai 1965. Gegen alle Parteien und Wählergruppen wurde unser Genosse Klaus Pfadenhauer zum 1. Bürgermeister von Burgkunstadt gewählt.

Ein weiterer Erfolg für den SPD Ortsverein Burgkunstadt war die Stadtrats- und Kreistagswahl im Jahre 1972. Neun Stadträte der SPD bildeten die stärkste Fraktion im Rathaus. Es waren die Genossen:

Elmar Bergmann, Georg Oppel, Walther Pühlhorn, Simon Bornschlegel, Dieter Wachowski, Rudi Malzahn, Max Lauterbach, Ludwig Wendel und Otto Schuhmann.

In den Kreistag wurden folgende Genossen gewählt:

Klaus Pfadenhauer, Georg Oppel, Rudi Malzahn, Elmar Bergmann und Otto Schuhmann.

Auch der unvergessene Genosse Dieter Wachowski hat als überzeugter Sozialdemokrat die Geschicke der Stadt und des Ortsvereins als zweiter Bürgermeister mit gestaltet.

Ebenso Elmar Bergmann als Dritter Bürgermeister und als Ehrenbürger, sowie Gerlinde Konrad als dritte und Zweite Bürgermeisterin und Ehrenbürgerin haben sich diesbezüglich verdient gemacht.

An geselligen Veranstaltungen sind zu erwähnen unsere Sommernachtsfeste, Jahresabschlussfeiern und Besuche von Jubiläen befreundeter Ortsvereine.

Nicht vergessen werden dürfen unsere Aschermittwochsveranstaltungen, die wir als erster Ortsverein in Oberfranken organisiert und durchgeführt haben und weiter durchführen werden.

Bei Heringen, Weissen Käse und Pellkartoffeln haben wir den Genossen aus den Kreis Lichenfels und Kronach durch hervorragenden Referenten aktuelle Politik vermittelt.